Dienstag, 21. Juli 2015

12. Tag - 21. Juli 2015 - Der schönste Teil des Werraradwanderweges


Strecke: Creuzburg - Mihla - Treffurt - Wanfried - Eschwege - Bad Sooden-Allendorf

gefahrene Kilometer: 68 km
Gesamtstrecke: 420 km
Wetter: vormittags stark bewölkt, nachmittags nur noch ein paar Wolken, Gegenwind, ein Regenschauer, nachmittags 28 Grd.

Meine Zimmervermieterin serviert mir ein reichhaltiges Frühstück auf der Terrasse. Sie legt gleich Aluminiumfolie dazu und meint, ich könne mir damit eine Brotzeit zum Mitnehmen machen. Sehr großzügig!

Das Werratal wird eng
Treffurt
Normannstein
Das Wetter ist ganz vielversprechend (bewölkt und nicht zu warm). Ich habe nun den wohl schönsten Teil des Werratales vor mir. Links und rechts treten die Felsen zusammen und zwischen Felswand und Fluss hat der Radweg gerade noch so Platz.  Ständig wechselt die Landschaft: Einmal hat der Fluss kaum genug Raum, dann kommen wieder große freie Flächen, wo man das Auge schweifen lassen kann. Nur wenige Meter von mir tritt ein Reh aus dem Unterholz heraus und starrt mich an, um dann ganz schnell auch wieder verschwunden zu sein. Ich sehe viele verschieden Singvögel, von denen ich die meisten leider nicht kenne (wahrscheinlich im Biologie-Unterricht nicht gut genug aufgepasst). Ich passiere die "Bauernkanzel", einen Felsvorsprung, von der angeblich Thomas Müntzer seinerzeit während der Bauernkriege gepredigt haben soll.
Eschwege

Nach rund 25 km gelange ich schließlich nach Treffurt mit der oberhalb davon liegenden Burg Normannstein. Treffurt ist ein nettes Fachwerkstädtchen mit einem sehr hübschen Marktplatz. Leider kann man hier nichts zu trinken bekommen, also muss wieder die mit Leitungswasser gefüllte Einwegflasche von Aldi ihren Dienst tun. Hinter Großburschla läuft der Radweg auf der Trasse einer ehemaligen Eisenbahnstrecke - hier lässt es sich sehr schön fahren, auch wenn der Wind langsam auffrischt und leider auch manchmal von vorne kommt. Dieser Trasse folge ich bis Wanfried. Auch hier wieder sehr, sehr viele historische Fachwerkhäuser, die fast alle liebevoll hergerichtet sind. Oberhalb von Frieda lässt sich das Schloss Wolfsbrunnen bewundern.

Werratal-Randwanderweg
In Eschwege - ebenfalls mit reichlich Fachwerkhäusern versehen - nutze ich im Zentrum die Möglichkeiten, die die Gastronomie dort bietet und trinke ein Radler - in einem Eiscafé. Den Eisbecher verkneife ich mir - ich möchte schließlich ohne zusätzliche Kilos zu Hause ankommen. In dem Café komme ich mit einem Ehepaar ins Gespräch. Wir plaudern ca. 1/2 Stunde miteinander, dann möchte ich weiter. In Eschwege habe ich etwas über 50 km hinter mir - meine Beine meinen, ich solle langsam aufhören. Aber ich habe gestern telefonisch in Bad Sooden-Allendorf ein Zimmer gebucht, so dass die lieben Beine noch etwas weiter machen müssen, wobei ich allerdings auf den restlichen 15 Kilometern noch einmal an einem wunderschönen Rastplatz pausiere und die morgens zubereitete Semmel verzehre und mit Leitungswasser herunter spüle. Rechts oben am Hang ist die Burg Fürstenstein zu sehen.

Vor Allendorf gibt es noch einen längeren Anstieg, den ich geduldig hinauf schiebe, ich habe einfach keine Lust mehr, hier viel sportlichen Ehrgeiz zu entwickeln. Ich passiere den sehr hübsch hergerichteten Fachwerk-Ortsteil Allendorf, überquere die Werra und bin dann im Kurteil Bad Sooden.  Das Café Feldmann ist schnell gefunden - hier haben Helmut und ich vor zwei Jahren auch schon übernachtet.

Fazit des Tages: Eine sehr schöne Radtour auf meist guten Wegen bei annehmbaren Wetter - so macht Radeln Spaß!
Gradierwerk in Bad Sooden-Allendorf

Bad Sooden
Ich bin übrigens immer wieder überrascht, welche Strecken man insgesamt überwindet, selbst wenn die Tagesetappen nur 50 bis 70 Kilometer betragen. Man muss sich eben nur Zeit dafür lassen. Heute habe ich schon mehr als halb Deutschland erradelt - zugegebenermaßen mit etwas  "Autonachhilfe" an den super heißen Tagen in der letzten Woche.

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